71 Emirdag Afyon Gebets kelim Zentralanatolien, Ende 19. Jh.
Einteiliger Schlitzkelim mit Konturfäden und einbroschierten
S-Motiven. Das Mihrabfeld trägt hier ein langes, hakenbesetztes
Rautengebilde und schließt mit einem ungewöhnlich stark eingeschnürtem
Giebelfeld ab. Stark eingeschnürte Giebelfelder in anatolischen
Teppichen werden manchmal zurückgeführt auf die hufeisenförmige
Giebelform osmanischer Gebetsteppiche. Bei dem Vergleichsstück zum
vorliegenden Kelim, siehe Tafel 91, in: Balpinar/Hirsch, Flachgewebe
des Vakiflar Museum Istanbul (1982) wird darauf verwiesen, dass das
Mihrabmuster einen Grabstein darstellt und dass die dreieckigen
Ornamente in der Bordüre und im Giebelfeld als Ohrring bezeichnet
werden bzw. als Zeichen gegen den bösen Blick zu verstehen sind. 190 x
116 cm 600,– Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg. -
Fleckig, Nachwebungen. Emirdag Afyon prayer Kilim (cf. Vakiflar-Museum
No. 67/plate 91, in: Balpinar/Hirsch, Flatweaves of the Vakiflar Museum
Istanbul (1982), Central Anatolia, late 19th ct. Stained, reweavings.
Nagel Auktionen 700 | Sammlerteppiche & Ethnologica 10.
September 2013
 |